Familienaufstellungen
Den inneren Frieden wieder finden
Was ist eine Familienaufstellung?
Die Familienaufstellung ist eine Methode, bei der einzelne Personen stellvertretend für Familienmitglieder im Familiensystem des Kunden stehen. Die Stellvertreter stellen sich in Beziehung zueinander auf – ganz wie sie es empfinden. Sie machen nichts und schon gar nichts mit dem Kopf.
Dadurch kann eine Visualisierung des Beziehungsgeflechts innerhalb einer Familie möglich werden. Familienaufstellungen können außer in einer Gruppe auch mit Hilfe von Figuren erfolgen.
Eine Familienaufstellung
ist eine Herzensangelegenheit
‚Co-Trainer‘ Samu…
… begleitet die Aufstellungen. Er hilft uns dabei, unseren Empfindungen zu vertrauen.
Grundregeln, die in Familiensystemen wirken
Was Sigmund Freud für die Psychologie ist, dürfte Bert Hellinger für die Familienaufstellung sein. Er hat ein paar Grundregeln festgelegt:
- Keiner in einem Familiensystem geht verloren – auch nach Generationen nicht, denn an Jeden wird erinnert.
- Der früher Geborene (der Ältere) erfährt die Achtung von dem später Geborenen (der Jüngere); das heißt, dass der später Geborene nicht über den früher Geborenen urteilen sollte, denn sonst würde er sich „größer“ machen und seinen ihm gegebenen Platz nicht einnehmen.
- Es wird immer zu einem Ausgleich kommen. Keiner kann nur nehmen oder nur geben, denn ein später Geborener (ein Jüngerer) wird sonst für den Ausgleich unbewusst eintreten müssen.
Wird nun eine oder mehrere dieser „Regeln“ missachtet – was meist unbewusst geschieht – entsteht ein „Durcheinander“ im Familiensystem und damit letztlich bei der jeweiligen Person. Diese wundert sich, weshalb immer nur ihr das selbe Problem passiert… Oder, weshalb es innerhalb Ihrer Beziehung oder Familie zu permanenten Streitereien kommt, die einfach nicht zu Ruhe kommen wollen. Es ist keine Frage des Wollens, sie können es nicht.
Jeder Mensch ist unbewusst mit anderen in seiner Familie verbunden und muss deshalb eine bestimmte Funktion übernehmen, z.B. an ein früher verstorbenes Familienmitglied erinnern (Großeltern, Onkel, Tanten, Geschwister oder der eigene Zwilling, der vor der Geburt schon verstarb).
Über diese Familienmitglieder spricht (also erinnert) die ganze Großfamilie nicht gerne – es ist tabu – denn offenbar tut die Erinnerung immer noch sehr weh. Der Tod im Wochenbett, der Kriegstot, der tödliche Motorradunfall etc. sind so tiefgehende Schmerzen, an die keiner in der Familie gerne erinnert werden möchte.
Familiäres Leiden sollte nicht unterdrückt werden
Das Überraschende ist, dass dieses Verschweigen und/oder Unterdrücken des Erinnerns dazu führen, dass z.B. später Geborene mit ihrem Verhalten unbewusst an die „vergessene“ Person erinnern – oder Krankheitssymptome hartnäckig die Person auffordern, das Symptom „anzusehen“, um dadurch eine mögliche Lösung zu erfahren.
Verdeckte Aufstellungen – die Stellvertreter wissen nicht, wen oder was sie vertreten
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit einer verdeckten oder offenen Aufstellung. Bei der offenen Aufstellung wissen die Stellvertreter, wen sie vertreten (z.B. Vater, Mutter, Oma…)
Im Gegensatz dazu gibt es die verdeckten Aufstellungen: Die Stellvertreter wissen weder um welches Kunden-Thema es sich handelt, noch wen sie in der Aufstellung vertreten.
Der Vorteil gegenüber der offenen Aufstellung liegt darin, dass sich die Stellvertreter nicht nach ihrer Ratio (also dem Kopf und seinen Vorstellungen) verhalten, sondern ausschließlich ihren Gefühlen und Impulsen nachgehen. Wer erstmals bei so einer Aufstellung dabei ist, ist häufig über die sich ergebenden Bilder und für den Kunden berührenden Gefühle beeindruckt.
Der Coach lässt sich vom Kunden meist nur den Kernpunkt seines Problems schildern, ohne dass dabei zu viele Details angesprochen werden. Im nächsten Schritt bittet der Coach den Kunden sich aus der Gruppe eine Frau oder einen Mann zu suchen und benennt nur für sich, für wen dieser Stellvertreter in dieser Aufstellung stehen soll.
Die Stellvertreter bewegen sich entsprechend ihrer eigenen Impulse; dabei wird eher wenig gesprochen.
Die Aufstellung ist beendet, wenn sich alle Stellvertreter (nach Rückfrage des Coaches) an ihrer Position wohlfühlen, der Kunde die Position seines für ihn gestandenen Stellvertreters übernommen hat und, sofern möglich, entsprechende Würdigungen vollzogen wurden.